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Cristina
Piza,
Berlin (D) |
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London
Sunday Best |
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November bis
14. Dezember 2003 |
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Vernissage: |
Samstag, 15. November
2003, 18 Uhr |
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Ausstellungsdauer: |
15. November bis 14.
Dezember 2003 |
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Öffnungszeiten: |
Freitag 18 bis 20 Uhr |
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Samstag
und Sonntag 14 bis 17 Uhr |
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Website: |
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Wer
sonntags spazieren geht, hat sich immer fein gemacht. Deswegen haben sich
Generationen von Kindern ja so gefürchtet davor. Weil sie stundenlang
durch den Wald marschieren mussten, ohne die hübschen Kleidchen schmutzig
zu machen. Die Schriftstellerin Alexa Hennig von Lange zum Beispiel hat
sich in jungen Jahren am Treppengeländer festgekrallt, wenn sie wieder
spazieren gehen sollte. Mit Schokolade hat die Mutter das kleine Mädchen
dann nach draussen gelockt - und mit Geschichten. Heute geht sie, inzwischen
selber Mutter, gerne spazieren, jeden Tag in Berlin. Und doch hat gerade
der Sonntagsspaziergang noch immer etwas Besonderes für sie: weil
da die Stimmung ganz anders ist, die Leute sich freier fühlen".
Nicht überall machen die Menschen sich sonntags noch so schick wie
in Italien, wo sie nach dem Mittagessen Arm in Arm auf und abpromenieren
und ihre schönsten Kleider spazieren tragen. In London trägt
jeder, was ihm gefallt. Heute, hat die Fotografin Cristina Piza beobachtet,
besteht der gravierende Unterschied ohnehin nicht zwischen der Mittwochs-
und der Sonntagskleidung - sondern zwischen dem, was die Menschen zu Hause
und dem, was sie auf der Strasse tragen. Heute entscheidet jeder selbst,
was seine Sonntagskleidung ist. Früher musste man dafür einen
bestimmten Massstab erfüllen." Jeder trägt, was zu seiner
Stimmung passt, zur politischen Überzeugung, zur ethnischen Herkunft.
Die Kleidung als Mittel der Kommunikation:
Hier bin ich so bin ich, hier
gehöre ich hin.
Die Fotografin Cristina Piza, 1963 in Costa Rica geboren, hat viele Jahre
in London gelebt und bis vor kurzem in Berlin. Seit August lebt sie in
San Francisco und macht einen Master Studium am San Francisco Art Institute,
ausgestattet sowohl mit einem einem Fellowship, sowie einem Fulbright Stipendium.
Vor drei Jahren hat sie in der britischen Hauptstadt begonnen, Menschen
in ihrer Sonntagskleidung zu fotografieren. Der Reichtum ihres Ausdrucks
hat sie fasziniert. „ln einer Stadt, die sich aus so vielen unterschiedlichen
Kulturen zusammensetzt, war ich neugierig, wie die verschiedenen Gruppen
ihrer Identität durch Kleidung Ausdruck geben."
Ob im feinen Hampstead oder im indisch geprägten South Hall, überall
hat sie Menschen auf der Strasse angesprochen. „Menschen, bei denen
ich merke, dass sie sich Mühe mit ihrer Kleidung geben, die sich hübsch
finden." Die stolz wie die Kinder auf ihre Sonntagskleidung sind,
die so gut zum Spaziergang passt. Und spazierengehen, hat der Flaneur Franz
Hessel bemerkt, „ist weder nützlich noch hygienisch, es ist
ein Übermut. Ein Gehen und sich gehen lassen, ein Kindertaumel und
seliges Schweben." |
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Afro
Woman, 2000 |
© Cristina
Piza |
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Baby
Bird Man, 2000 |
© Cristina
Piza |
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