Cristina Piza, Berlin (D) Son de la Habana 26. Mai bis 24. Juni 2001
Vernissage: Samstag, 26. Mai 2001, 18 Uhr Metzger
Ausstellungsdauer: 26. Mai bis 24. Juni 2001
Öffnungszeiten: Freitag 18 bis 20 Uhr
Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr
Es gibt Porträtaufnahmen, die dem Betrachter Ehrfurcht vor der modellierten Persönlichkeit oder auch vor dem vortrefflich mit Licht und Schatten arbeitenden Künstlerin abverlangen, und andere, die wie befreit aufatmen lassen. Es sind unbekannte Menschen in ihrer gewöhnlichen Umgebung, die Fotografin scheint sich da sehr gut auszukennen. Sie polemisiert weder für noch gegen etwas. Ihre Bilder beweisen nichts, ausser dass selbst unter den ärmsten Bedingungen noch geliebt und geheiratet wird, Musik ein Lächeln auf die Gesichter zaubert und jeder Tag eine kleine, kurze Hoffnung bereithält.
Die Fotoserie von Cristina Piza will den "Son de la Habana", den durch die Luft schwirrenden Gesang der kubanischen Hauptstadt, einfangen. Die 1963 in Costa Rica geborene, in Mexiko aufgewachsene Künstlerin hat die Strassen und Gassen Havannas nicht mal schnell durchstreift, sondern sich seit 1993 mehrmals längere Zeit unter die Einwohner gemischt.
© Cristina Piza
Politische Grossveranstaltungen interessierten sie nicht, wohl aber zum Beispiel Frauen, die in einer Gemeinschaftswohnung um den Tisch sitzen, Männer, die sich in einem Coiffeurladen oder um einen Schuhputzer versammelt haben, der junge Mulatte, der seine hellhäutige Geliebte lässig und leidenschaftlich zugleich an sich drückt, oder die Jungen, die am Meer Wellen und Sonne geniessen. Und natürlich die Musiker, die im Buena Vista Social Club den Rumba von gestern wieder zum Leben erwecken - Cristina Piza hat sie noch vor Wim Wenders, dessen Film den alten Herren zur Berühmtheit verhalf, mit dem Fotoapparat entdeckt. Da sie noch jung ist, wenn auch - wie der Blick auf die lange Liste ihrer Ausstellungen in Amerika und Europa beweist - recht erfolgreich, probiert sie viel aus: Ein reizvolles Stilleben zweier unterschiedlich beschuhter Damenfüsse, Jungenkörper im Gegenlicht oder der gerade amouröse Blick auf die verführerischen Beine einer jungen Dame im Minirock. Die Leidenschaften der Stadt lassen sie nicht kalt, deren Leid hält sie vorerst von sich fern. Sie ist aber keineswegs für immer abgefahren. In Havanna, aber auch in Neapel - Italien ist ihre zweite Heimat - verfolgt Cristina Piza weitgespannte Fotoprojekte.
Unterstützt wurde diese Ausstellung durch:
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